Bei der vergrößerten, in Einzelfällen sogar weiblich erscheinenden Brust des Mannes kann es verschiedene Ursachen geben, die im Vorfeld abgeklärt werden müssen. Hierzu gehört der hormonelle Status, der gestört und so für die weibliche Ausbildung der männlichen Brust verantwortlich sein kann. Zudem ist eine Ultraschall-Untersuchung erforderlich, um nachzuweisen, dass es sich tatsächlich um eine Vergrößerung des Brustdrüsenkörpers handelt. Wenn dem so ist, besteht die Möglichkeit, einen Kostenübernahmeantrag an die Krankenkasse zu stellen. Ein solcher Antrag sollte gemeinsam erstellt werden, um die Wahrscheinlichkeit einer Übernahme der Kosten durch die Krankenkasse zu erhöhen.
Je nach Ausprägung des Befundes und somit der Größe der männlichen Brust stehen unterschiedliche Operationstechniken zur Verfügung. Bei nur geringgradiger Brustvergrößerung ohne Hautüberschuss ist eine sorgfältig durchgeführte Fettabsaugung (Liposuktion) die Therapie der Wahl. Bei deutlich vergrößertem Drüsenkörper ist die fast vollständige Entfernung des Drüsenkörpers über einen nahezu unsichtbaren Hautschnitt im Bereich des Überganges der Brustwarze zur normalen Haut möglich. Sollte zusätzlich ein Hautüberschuss bestehen und die männliche Brust leicht herabhängen, dann sind straffende Reduktionstechniken ähnlich wie bei der weiblichen Brustreduktion erforderlich. In diesem Fall ist mit einer Narbenbildung zu rechnen. Um die richtige Strategie und somit Operationstechnik für ihren individuellen Fall herauszufinden ist eine genaue Untersuchung erforderlich und wie oben bereits erwähnt, eine vorherige hormonelle Abklärung und Ultraschall-Untersuchung dringend zu empfehlen.