Keller Funnel bei der Brustvergrößerung – die No-Touch-Technik
Die Technik, wie Implantate bei der Brustvergrößerung (Mammaaugmentation) oder im Rahmen einer Bruststraffung in die Brust gebracht werden, kann sowohl für den direkten OP-Verlauf als auch für den Heilungsprozess und somit dem Ergebnis entscheidend sein.
Zwar birgt jede Operation gewisse Risiken, jedoch lassen sich diese mit den richtigen Methoden und Vorkehrungen erheblich verringern. So kann unter Einsatz des sogenannten Keller Funnels das Risiko für Infektionen oder spätere Komplikationen, wie beispielsweise die Kapselfibrose, auf ein Minimum reduziert werden. Der Eingriff selbst wird dadurch außerdem vor allem für die Patientin angenehmer gemacht und nicht zuletzt wird der Hautschnitt und somit die Narbe kürzer!
Was ist der Keller Funnel?
Der sogenannte Keller Funnel oder Kellertrichter ist ein kegelförmiges Hilfsmittel aus medizinischem Kunststoff, das bei Brustvergrößerungen (Mamma-Augmentation) mit Implantaten verwendet werden kann. Der Keller Funnel erleichtert dabei durch seine hyaluronhaltige Oberfläche das sanft gleitende Einbringen von Brustimplantaten, schont diese hiermit und wartet auch sonst durch die ‚no-touch-Technik‘ mit einigen Vorteilen für die Patientin auf.
Wieso soll ich bei meiner Brustvergrößerung nach dem Keller Funnel fragen?
Die Verwendung des Keller Funnels bietet viele Vorteile und kann den Eingriff sowohl für den Chirurgen als auch für die Patientin erheblich erleichtern. Da ein solcher Keller Funnel als medizinisches, steriles Produkt nicht kostengünstig ist, verwendet nicht jeder Plastischer Chirurg dieses Hilfsmittel.
Es lohnt sich also, im Beratungsgespräch nach dieser Möglichkeit zu fragen. So können im Vorfeld auch schon die wichtigsten Aspekte geklärt werden und, ob sich diese spezielle OP-Technik für Sie anbietet. Denn nicht für jede Patientin, die ihr Brustvolumen mit Silikonimplantaten vergrößern möchte, ist der Kellertrichter geeignet. Verschiedene individuelle Faktoren, wie Anatomie der Patientin und Größe der Implantate entscheiden, ob der Einsatz des Kellertrichters in Frage kommt.
Vorteile eines Keller Funnels bei der Brustvergrößerung mit Silikon-Implantaten
Viele Gründe sprechen für die Verwendung des Kellertrichters bei einer Brustoperation. Fällt die Wahl auf den Kellerfunnel und sprechen auch alle Umstände dafür, können Sie im Allgemeinen folgende Vorteile erwarten:
- Schonend für das Implantat: Durch den Keller Funnel wird eine maximal schonende Handhabung der Implantate möglich. Die Gefahr von Beschädigungen oder Rissen des Implantats kann reduziert werden, da sich dieses mit viel weniger Druck durch den Hautschnitt einführen lässt.
- Schonend für die Haut: Der Einsatz des Trichters ermöglicht das Durchführen relativ kleiner Hautschnitte. Dies führt in Folge zur Entstehung kleinerer Narben. Für viele Patientinnen ist das Ergebnis somit auch ästhetisch ansprechender.
- Optimierte Platzierungskontrolle: Der Kellertrichter ermöglicht eine präzisere Platzierung der Implantate in der Brust. Die Positionierung der Implantate kann besser kontrolliert werden. Dies kann folglich ebenso zu einem ästhetisch ansprechenderen Ergebnis führen.
Risiken einer Brust OP minimieren mit dem Keller Funnel
Die OP Technik mit dem Keller Funnel kann einige Risiken vermeiden und Komplikationen aus dem Weg räumen, wie im schlimmsten Fall eine Kapselfibrose. Da ein Kellertrichter vor allem hilft, den direkten Kontakt zwischen Implantat und Haut so gering wie möglich zu halten, kann dadurch insbesondere das Risiko von Infektionen deutlich minimiert werden. Weniger Manipulation und Handhabung der Implantate bedeuten weniger Bakterien in der Eintrittspforte.
Das Einsetzen der Implantate ohne die direkte Berührung mit den Handschuhen reduziert das Risiko noch weiter (‚No-Touch-Technik‘). Durch die schonende Einführung der Implantate mit dem Keller Funnel, die dann mit verringertem Direktkontakt zur Haut erfolgt, wird das Gewebe nicht zu stark strapaziert. Die Heilungszeit verkürzt sich somit für die Patientin deutlich.
Der Keller Funnel minimiert das Risiko der Kapselfibrose
Die Kapselfibrose ist eine mögliche Komplikation, die nach einer Brustvergrößerung mit Implantaten auftreten kann. Das Bindegewebe kann sich aufgrund verschiedener Ursachen, zum Beispiel aufgrund einer oben beschriebenen Infektion, verhärten und so eine immer dicker werdende Kapsel um das Implantat bilden. Solche Komplikationen können mit der Keller-Funnel-Technik minimiert werden.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Kapselfibrose?
Das Risiko einer Kapselfibrose ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich geringer geworden. Grund dafür sind verbesserte Materialien für Implantate, neuere Implantatoberflächen, aber auch optimierte chirurgische Techniken, wie der Keller Funnel. Trotzdem kommt es in 1,5 bis 2,5% aller Fälle im Laufe von 10 bis 15 Jahren zu einer Verhärtung und somit zu einer Kapselfibrose.
Was begünstigt die Kapselfibrose?
Bestimmte Faktoren, die eine Kapselfibrose begünstigen, können einerseits mit der Technik des Einsetzens der Implantate zusammenhängen. Andererseits kann die herkömmliche OP-Methode zum Einbringen von Brustimplantaten leichter Verletzungen oder Infektionen verursachen, die infolge auch das Komplikationsrisiko wie das der Kapselfibrose erhöhen kann.
Im Allgemeinen spielen aber auch individuelle Voraussetzungen eine Rolle, ob eine Kapselfibrose nun entsteht oder nicht. Das Volumen und die Größe des eigenen Brustgewebes, welches das Impllantat umhüllt und schützt, die körperliche Verfassung und der Lebensstil der Patientin, all dies kann den Heilungsverlauf je nach dem positiv oder negativ beeinflussen.
Was kann man tun, um Kapselfibrose nicht zu bekommen?
Leider ist es nicht möglich vorherzusagen, wie hoch das eigene Risiko für eine Kapselfibrose ist. Wenn die Implantate aber möglichst schonend eingesetzt werden, dann können unnötige Gewebeschwellungen, Blutungen und Hämatome sowie Infektionen weitgehend vermieden werden, die ebenso zu unerwünschten Nachwirkungen führen könnten.
Zu den chirurgischen Maßnahmen, um das Risiko für die Entstehung einer Kapselfibrose weitgehend zu vermindern, gehört auch die korrekte Positionierung des Implantats. Dies kann mit dem Keller Funnel sehr gut kontrolliert werden.
Auf jeden Fall wird durch den Kellertrichter der Kontakt zur Haut verringert, wodurch sich auch der potentielle Kontakt zu Bakterien verringert und diese nicht mit dem Implantat eindringen können. Das Infektionsrisiko wird damit gesenkt. Dies ist besonders vorteilhaft in Hinblick auf die Vermeidung einer möglichen Kapselfibrose.
Keller Funnel vs. gewöhnliches Einführen von Brustimplantaten
Bei der gewöhnlichen Brustvergrößerung mit Implantaten werden diese direkt mit der Hand über den Schnitt beispielsweise in der Unterbrustfalte mit drückenden und drehenden Bewegungen eingeführt. Der Schnitt muss daher etwas größer ausfallen und dementsprechend bilden sich auch die späteren Narben aus. Außerdem besteht bei dieser Technik maximaler Kontakt sowohl von Implantat zur Haut, als auch von Implantat zur Hand des Chirurgen. Das Gewebe wird deutlich mehr strapaziert und das Risiko von Infektionen oder Verletzungen ist erhöht.
Auch wenn der Keller Funnel möglicherweise nicht für jede Patientin die individuell optimale Wahl darstellt, hat der Einsatz des Trichters viele Vorteile. Die Brustimplantate, die mit Hilfe der „No Touch-Technik“ eingesetzt werden, werden in den Trichter gelegt. Anschließend wird der Keller Funnel über einen kleineren Hautschnitt in die Brust geführt und so die Implantate mithilfe dessen leichter in den Brustbereich gebracht und optimal platziert. Nach Entfernung des Trichters aus dem Schnitt muss nur noch die endgültige, korrekte Position des Implantats überprüft werden.
Das ästhetisch verbesserte Ergebnis ist sowohl durch die jeweils kleinere Narbe, als auch die perfektionierten Positionierung der Implantate gegeben. Durch deutlich weniger Kontakt von Implantat und Händen/Handschuhen sowie zur Haut, besteht auch ein deutlich geringeres Risiko auf Verunreinigungen, Infektionen oder Verletzungen sowie auf spätere Folgen wie die Kapselfibrose. Der Einsatz der Keller Funnel Technik erweist sich als vorteilhaft und angenehmer sowohl für den OP-Verlauf als auch den gesamten Heilungsprozess.